Hot Air Ballett - "Reportage" made4you Home
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Unterwegs in der bizarren Tuffsteinlandschaft Kappadokiens

Um 5:15 Uhr werde ich von meiner Pension in Uchisar abgeholt. Wir fahren nach Göreme zum Office von Kapadokya Balloons™.
Der Himmel ist sternenklar, die Silhouette des fast 4000 m hohen schneebedeckten Vulkans Mount Erciyes strahlt im Mor­genrot.

Es gibt Kaffee, Tee und Kekse. Das Publikum, Frauen und Männer aller Altersklassen ist international - Australier, Japaner, Franzosen, Engländer, Deutsche, ... Kein Wunder, wir wollen ja auch über eine Landschaft fahren, die UNESCO-Welt­kulturerbe ist.
Richtig aufgeregt oder gar ängstlich ist niemand, die meisten sind wohl alte "Ballonfahrer-Hasen".

Lars, der Chef von Kapadokya Balloons läßt zur Prüfung der Windrichtung einen heliumgefüllten, schwarzen Luftballon steigen. Nach kurzer Beratung der Piloten steht der Startplatz fest.
Wir fahren diesmal zu einem freien Feld oberhalb des Freilichtmuseums Göreme Richtung Ürgüp.
Die Bodencrew macht die zwei gelbblauen, werbefreien Ballone in 15 min rechtzeitig zum Sonnenaufgang startklar.
Es ist 6:30 Uhr, höchste Zeit einzusteigen. Ein Ballonkorb ist mit max 12 Personen besetzt. Es gibt nur Fensterplätze.
Blick hinüber zum Schwesterballon von Kapadokya Balloons™
Ein kurzes Fauchen der Brenner, ein paar Feuerstösse und wir heben ab. Wie in einem Fahrstuhl geht es mit 5 m/sec sanft nach oben. Die Erde wird kleiner und kleiner, verwandelt sich in eine Spielzeugwelt.

Die beiden Ballone sind in ständigem Funkkontakt. Wir treiben auf Ortahisar mit seinem mächtigen, markanten Burgfelsen zu. In 20 m Höhe gehts über die Häuser des noch verschlafenen Dorfes. Die aufgehende Sonne läßt den Ballonschatten über die verschachtelten Häuser gleiten.
Jetzt zeigt sich schnell die Klasse eines perfekt eingespielten Pilotenteams.
Während die Ballone der anderen Gesellschaften nur mehr oder weniger reglos am Himmel kleben, durchfahren wir in unmittelbarer Bodennähe Ortschaften, weite Täler und enge Schluchten.
Die Bauern auf den Feldern winken uns zu. Leider tragen die Obstbäume anfang Mai noch keine Früchte, sonst hätten wir direkt aus dem Ballonkorb ein paar Aprikosen geerntet.
Es ist unglaublich, wie exakt Kaili und Lars die riesigen Heißluftballone steuern können.
Manchmal ist die Felswand nur 20 cm von der hauchdünnen Ballonseide entfernt. Für mich sind sie die besten Heissluftballonfahrer der Welt.
Gut daß ich mein Superweitwinkelzoom dabei habe. Die zwei Ballons fahren so eng zusammen, da könnte ich mit einem Teleobjektiv überhaupt nichts anfangen.

Im Ballon herrscht eine angenehme Stille, kein Luftzug ist spürbar, wir fahren ja mit dem Wind. Wir hören die Vögel zwitschern.

Es ist eine Art Heissluftballett, ein Liebesspiel das Kaili und Lars da am Himmel aufführen - ein Wechselspiel aus sich Annähern, Berühren der Ballonhüllen, der eine Ballon tief unten, der andere hoch oben und umgekehrt, stets verfolgt vom eigenen Schatten.
Vorbei am langsam zum Leben erwachenden Touristenzentrum Göreme, lautlos über die perfekt in die archaische Landschaft integrierten, urigen Höhlen-Hotels und Pensionen überqueren wir in 10 m Höhe einen Swimmingpool.
Dann geht's durch das Taubental (Güverçin Vadisi) mit seinen gigantischen schneeweissen Säulen hinauf nach Uçhisar. Kaili und Lars nutzen die Sogwirkung der noch kalten Morgenluft in den engen Schluchten perfekt.
Es ist fast wie beim Autofahren, wir biegen einfach mal nach rechts oder links in den nächsten Canyon ab.
Nördlich von Göreme grüßt das Liebestal (Ask Vadisi) mit seinen imposanten phallusförmigen Feenkaminen oder besser gesagt Felstürmen. Das Liebestal sollte man unbedingt auch zufuß erkunden.
Der ausgezeichnete Blick aus der Vogelperspektive auf die zerklüftete Tuffsteinlandschaft erleichtert später die Orientierung deim Wandern ungemein.

Eine butterweiche Landung von Kaili auf einem weiten Feld hinter Uçhisar beendet den Traum und holt uns jäh in die Wirklichkeit zurück.
Im Taubental bei Uçhisar
Ein Toast auf Kaili, die beste Heissluftballonpilotin der Welt
Gruppenfoto mit Lars, Kaili und Schäferhündin Bex
Lars setzt noch eins drauf und landet gleich auf dem Transportanhänger, die Bodencrew hat kaum mehr was zu tun. Ich schaue auf die Uhr und kann es kaum glauben, es ist 8:50 Uhr. Mehr als 2 Stunden sind vergangen wie im Flug.

Es ist die schönste aller meiner bisherigen Heissluftballonfahrten. Mit Champagner wird das Erlebte gebührend gefeiert.

Vielen Dank an Kaili und Lars nach Göreme für ein unvergessliches, perfekt inszeniertes Abenteuer.
Zertifikat nach erfogreich bestandener Heissluftballonfahrt über der bizarren Tuffsteinlandschaft Kappadokiens
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